In einem Beschluss vom 18.01.2022, Az. 1 B 1563/​21 ver­wirft das OVG Mün­ster die rechts­wid­ri­ge Pra­xis der Tele­kom AG Beförderungsrun­den abzu­bre­chen und die Plan­stel­len dann mit der näch­stjähri­gen Beför­de­rungs­run­de zu ver­ge­ben.

Die­se Pra­xis ist für betrof­fene Beamtin­nen und Beam­te prob­lema­tisch, weil sich die Ver­gle­ichs­gruppe dann verän­dert. Die Tele­kom AG hat die Pra­xis damit begrün­det, dass vor dem Hin­ter­grund des Beschlus­ses des OVG Mün­ster vom 14.06.20211 B 431/​21 — eine neue Auswahlentschei­dung nach gewon­ne­ner Konkur­renten­klage nicht mehr auf der Basis der sein­erzeit zu Grun­de geleg­ten „alten“, son­dern der zwis­chen­zeitlich vor­liegen­den aktu­el­len, neu­en Beur­tei­lung zu erstel­len sei. Dies, so das OVG Mün­ster, sei jedoch kein Grund für den Abbruch eines Stel­lenbe­set­zungsver­fahrens. Die Begrün­dung genü­ge den Anforderun­gen des Art. 33 Abs. 2 GG an einen sach­lichen Grund zur Aufhe­bung eines Auswahlver­fahrens nicht. Die Not­wen­dig­keit, aktu­el­le Beurteilun­gen einer Auswahlentschei­dung zu Grun­de zu legen – die im Übri­gen ständi­ger Recht­sprechung ent­spre­che – stän­de einem erfol­gre­ichen Abschluss der Beför­de­rungs­run­de, die abge­brochen wur­de, nicht ent­ge­gen.
Die Entschei­dung betraf die Beför­de­rungs­run­de 2019/​2020 auf der Beför­de­rungs­lis­te „DTTechnik_​nT“ nach A 9_​vz. Hier soll­ten sämt­li­che auf die­ser Beför­de­rungs­lis­te geführ­ten Beamtin­nen und Beam­ten beob­ach­ten, ob sie auch hin­sichtlich der Fort­set­zung der Beför­de­rungs­run­de, die nun­mehr nach Aufhe­bung der rechtswidri­gen Abbruchentschei­dung ansteht, ein­be­zo­gen und ent­spre­chend infor­miert wer­den.

hier der Link zu der Entschei­dung des OVG Mün­ster vom 18.01.2022

https://​www​.jus​tiz​.nrw​.de/​n​r​w​e​/​o​v​g​s​/​o​v​g​_​n​r​w​/​j​2022​/​1​_​B​_​1563​_​21​_​B​e​s​c​h​l​u​s​s​_​20220118​.​h​t​m​l