Der Deut­sche Bun­des­tag hat am 16. Novem­ber 2023 den Geset­zes­ent­wurf „zur Anpas­sung der Bun­des­be­sol­dung und ‑ver­sor­gung für die Jah­re 2023 und 2024 sowie zur Ände­rung wei­te­rer dienst­recht­li­cher Vor­schrif­ten (BBV­AnpÄndG 2023/2024)“ ange­nom­men.

Mit die­sem Beschluss bekom­men Bun­des­be­am­tin­nen und Bun­des­be­am­te mehr Geld. So berück­sich­tigt näm­lich die Erhö­hung einen Abzug zuguns­ten der Ver­sor­gungs­rück­la­ge in Höhe von 0,2 Pro­zent­punk­ten.  Zum 1. März 2024 erhö­hen sich — der Bun­des­re­gie­rung zufol­ge — damit die Grund­ge­häl­ter in allen Besol­dungs­grup­pen und die Grund­ge­haltspan­nen beim Aus­lands­zu­schlag um einen Sockel­be­trag in Höhe von 200 Euro sowie zusätz­lich um 5,3 Pro­zent line­ar.

Hin­ter­grund für den Beschluss ist die in § 14 Abs. 1 BBesG und § 70 BeamtVG gefor­der­te Anpas­sung der Besol­dung und Ver­sor­gung aller Bun­des­be­schäf­tig­ten an die Ent­wick­lung der all­ge­mei­nen wirt­schaft­li­chen und finan­zi­el­len Ver­hält­nis­se.  Mit die­ser ver­fas­sungs­recht­li­chen Ver­pflich­tung des Dienst­herrn ist ein „Aus­gleich für die stark gestie­ge­nen Lebens­er­hal­tungs­kos­ten“ - wie dbb Chef Sil­ber­bach erklärt, gewähr­leis­tet. Auch wird die Attrak­ti­vi­tät des öffent­li­chen Diens­tes wei­ter stei­gen.

Außer­dem wur­de beschlos­sen, dass Tarif­er­geb­nis vom 22. April 2023 über Son­der­zah­lun­gen zur Abmil­de­rung der gestie­ge­nen Ver­brau­cher­prei­se (Infla­ti­ons­aus­gleich 2023) auf die Bun­des­be­sol­dung und ‑ver­sor­gung wie folgt zu über­tra­gen:

Emp­fän­ge­rin­nen und Emp­fän­ger von Dienst­be­zü­gen erhal­ten für den Monat Juni 2023 eine ein­ma­li­ge steu­er­freie Son­der­zah­lung in Höhe von 1 240 Euro sowie für die Mona­te Juli 2023 bis Febru­ar 2024 monat­li­che Son­der­zah­lun­gen in Höhe von jeweils 220 Euro.

Anwär­te­rin­nen und Anwär­ter sol­len in den genann­ten Mona­ten eine ein­ma­li­ge Son­der­zah­lung in Höhe von 620 Euro bzw. monat­li­che Son­der­zah­lun­gen in Höhe von jeweils 110 Euro erhal­ten.

Emp­fän­ge­rin­nen und Emp­fän­gern von Ver­sor­gungs­be­zü­gen wer­den die jewei­li­gen Beträ­ge in Abhän­gig­keit von dem jeweils maß­geb­li­chen Ruhe­ge­halts- und Anteils­satz gewährt, wie dies auch bei in der Ver­gan­gen­heit gewähr­ten Ein­mal­zah­lun­gen an Ver­sor­gungs­emp­fän­ge­rin­nen und Ver­sor­gungs­emp­fän­gern der Fall war.

Zudem wer­den die Poli­zei­zu­la­ge für Beam­tin­nen und Beam­te mit voll­zugs­po­li­zei­li­chen Auf­ga­ben, wie bei­spiels­wei­se der Bun­des­po­li­zei und der Zoll­ver­wal­tung als auch die Zula­gen für mili­tä­ri­sche Füh­rungs­po­si­tio­nen für ruhe­ge­halt­fä­hig erklärt. Dahin­ge­hend wird die Ruhe­ge­halt­fä­hig­keit der Poli­zei­zu­la­ge in Anleh­nung an den von 1990 bis 1998 gel­ten­den Rechts­zu­stand wie­der­her­ge­stellt. Dies gilt auch für Beam­tin­nen und Beam­te sowie für Sol­da­tin­nen und Sol­da­ten (mit vor­ma­li­gem Anspruch auf die­se Zula­ge), die bis zum Inkraft­tre­ten der Rege­lung in den Ruhe­stand getre­ten oder ver­setzt wor­den sind und bei denen die Poli­zei­zu­la­ge auf Grund des Ver­sor­gungs­re­form­ge­set­zes 1998 bis­her nicht ruhe­ge­halt­fä­hig war. Eine Nach­zah­lung für zurück­lie­gen­de Zeit­räu­me ist nicht vor­ge­se­hen.

Trotz die­ses posi­ti­ven Geset­zes­be­schlus­ses mahnt Sil­ber­bach, dass „drin­gend ein Geset­zes­ent­wurf vor­ge­legt wer­den [muss], um auch auf Bun­des­ebe­ne die Vor­ga­ben des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richts zur amts­an­ge­mes­se­nen Ali­men­ta­ti­on aus den Jah­ren 2015 und 2020 end­lich umzu­set­zen (…), um damit einen Abstand der nied­rigs­ten Besol­dung zum Grund­si­che­rungs­ni­veau von 15 Pro­zent zu garan­tie­ren.“

Geset­zes­be­schluss – BBV­AnpÄndG 2023/2024 hier anse­hen

erstellt am 20.11.2023, F. Wie­land — Fach­an­walt für Ver­wal­tungs­recht